Navigation
seit 1997

Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 2001

Duell - Enemy at the Gates

Deutschland/Frankreich/Großbritannien/Irland/USA 2001 (Enemy at the Gates)

Regie: Jean-Jacques Annaud Darsteller: Jude Law, Ed Harris

Inhalt

1942: Die Schlacht um Stalingrad ist in vollem Gange: Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Stadt, die den Namen des russischen Diktators trägt, fällt. Stalin weiß, dass mit einer Niederlage der Krieg bereits entschieden sein könnte und versucht deshalb alles um Stalingrad vor dem Untergang zu bewahren. Ständig werden neue russische Soldaten an die Front geschickt, wo sie jedoch entweder im Kugelhagel der Deutschen sterben, oder aber von den eigenen Vorgesetzten als Deserteure erschossen werden. Um die stetig sinkende Moral aufrecht zu erhalten sucht Politoffizier Danilov (Joseph Fiennes) nach einem Vorbild für die Soldaten, nach einen Helden, den er im Scharfschützen Vasily Zaitsev (Jude Law) findet. Mit äußerster Präzision demoralisiert dieser Soldat die Deutschen: Ohne etwas vom Feind zu sehen sterben immer mehr deutsche Offiziere durch einen Schuss von Zaitsev. Major König (Ed Harris), der beste Scharfschütze des deutschen Reichs wird deshalb nach Stalingrad geflogen, um den Helden der russischen Armee auszuschalten. Inmitten der Schlacht um Stalingrad findet nun ein ganz persönlicher Krieg statt: Das Duell zwischen Vasily Zaitsev und Major König...

Kritik

Duell - Enemy at the Gates ist auf keinen Fall ein Kriegsfilm im herkömmlichen Sinne. Der Krieg dient in diesem Fall eher nur als Rahmenhandlung. Wer also hier einen möglichst realistisch und historisch korrekt dargestellten Film über die Schlacht um Stalingrad erwartet liegt falsch. Während der Eröffnungssequenz, die stark an "Der Soldat James Ryan" angelegt und nicht viel schlechter ist, hat man noch den Eindruck einen "gewöhnlichen" Kriegsfilm anzuschauen. Doch schon bald fokussiert sich die Handlung auf das Duell des deutschen Majors und des russischen Scharfschützen. Dies ist jedoch keinesfalls ein Nachteil. Anstelle eines Kriegsfilm wird hier eben ein spannender Thriller, ein Duell "Mann gegen Mann" geboten. Gut, Realismus wird bei Annauds Film nicht gerade groß geschrieben wenn sich die zwei Hauptdarsteller, quasi ohne von anderen Soldaten "gestört" zu werden, gegenseitig jagen. Da einen der Film aber von Anfang an in seinen Bann zieht tritt dieses Manko in den Hintergrund. Dem Zuschauer wird ein spannender Thriller, untermalt von bildgewaltigen Szenarien geboten. Man merkt dem Film auch an, das er mit 200 Mio DM der teuerste europäische Film ist. Die Kulissen vermitteln einen realistischen Eindruck und in Sachen Special Effects braucht sich diese Produktion nicht hinter amerikanischen Werken verstecken. Obwohl der Ausgang des Filmes leicht vorhersehbar ist wird man 131 Minuten lang gut unterhalten. Dazu trägt auch Ed Harris als Major König bei, denn dieser Schauspieler liefert in diesem Film eine sehr gute, man kann fast sagen brillante Leistung, ab. Sehr überzeugend verkörpert Ed Harris den adeligen deutschen Offizier, der meistens eiskalt, manchmal aber auch mit menschlichen Zügen agiert, um dann zum Schluss doch wieder der gewissenlose Soldat zu sein.
Kurz gesagt: Kein Kriegsfilm im eigentlichen Sinn, eher ein spannender Thriller mit einem überzeugenden Hauptdarsteller Ed Harris.

JörnEine Kritik von Jörn
16
Duell - Enemy at the Gates
			(2001) on IMDb