Navigation
seit 1997

Moviesite.de-Kritik

Herz aus Stahl

USA/Großbritannien 2014 (Fury)

Regie: David Ayer Darsteller: Brad Pitt, Shia LaBeouf

Inhalt (von themoviedb.org)

April 1945: Die Alliierten starten im Zweiten Weltkrieg ihre finale Offensive gegen Nazi-Deutschland. Ganz vorne dabei ist ein Sherman-Panzer, der von seiner Crew liebevoll "Fury" getauft wurde. Angeführt wird die fünfköpfige Truppe vom kampferprobten Sergeant Wardaddy, der den Krieg bestens kennt und schon viele Schlachten geschlagen hat. Immer weiter stoßen er und seine Männer ins feindliche Gebiet vor und finden sich bald in einer gefährlichen Lage wieder. Denn plötzlich sind sie in der Unterzahl, mit dem jungen Norman Ellison ist zudem erst kürzlich ein Rookie zum Team gestoßen. Doch gegen jede Wahrscheinlichkeit wollen die tapferen Männer ein weiteres Mal bestehen und Nazi-Deutschland mitten ins Herz treffen.

Kritik

Der Film ist Grütze. Man muss kein besonderes militärhistorisches Interesse am Zweiten Weltkrieg haben, es genügt gesunder Menschenverstand um zu erkennen, dass dieser Film mit der Realität ganz wenig zu tun hat. Stellenweise wirkt der Film schon unfreiwillig komisch, wenn man sieht wie dämlich sich eine extra als Elitetruppe dargestellte Einheit gegen einen einzelnen Panzer anstellt. Keiner erwartet eine realitätsgetreue Dokumentation, glaubwürdig sollte ein Film, der im Kontext des zweiten Weltkrieges eingebettet ist (und keine Komödie sein möchte) aber schon sein. Der “krönende” Abschluss liefert dann auch tatsächlich der Schluss (Achtung Spoiler): Was passiert mit Hauptdarsteller Brad Pitt, als in dessen Panzer eine Stielhandgranate geworfen wird, die Luke geschlossen wird und dann die Granate im Panzer explodiert? Äußerlich so gut wie nichts… Gut, darüber könnte man noch hinwegsehen, wenn’s nur ein Detail unter vielen wäre. Aber leider ist der ganze Film durchgängig unrealistisch, das ist nur ein kleines, markantes, Beispiel. Mit dieser großen Portion “Unglaubwürdigkeit” verspielt sich der Film alles weitere, so auch einen Anspruch darauf, ein Antikriegsfilm zu sein. Grandiose Filme wie “Der Soldat James Ryan” zeigen wie man’s richtigmacht. Nicht das der Film nicht möchte, hin und wieder versucht er krampfhaft, die übliche Schwarz-Weiß-Malerei aufzubrechen und möchte auch, dass man sich nicht zu sehr mit den Helden identifiziert. Aber das macht man sowieso nicht: Ich wiederhole mich: Zu unglaubwürdig ist die Story, als dass man sich wirklich in den Film hineinversetzen könnten. Es dürfte klar sein, dass die durchaus passablen schauspielerischen Leistungen und stellenweise gute bis sehr gute Ausstattung und Special Effects (Originalpanzer…) den Film nicht mehr retten können. Schade eigentlich.

JörnEine Kritik von Jörn
Die Gewaltdarstellungen und die intensiven Darstellungen des psychischen Drucks auf die Soldaten stellen für Jugendliche ab 16 Jahren möglicherweise eine emotionale Herausforderung dar, von einer nachhaltigen Irritation oder einer Überforderung ist jedoch nicht auszugehen: Zuschauer ab diesem Alter sind in der Lage, diese Darstellungen im historischen und dramaturgischen Kontext zu sehen, ihren kritischen Unterton zu erkennen und entsprechend zu hinterfragen. Auch Szenen wie die Tötung eines Gefangenen als "Reifeprüfung" eines jungen Soldaten werden nicht glorifiziert, sondern kritisch dargestellt. Eine sozialethische Desorientierung kann daher bei Zuschauern ab 16 Jahren ausgeschlossen werden. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)
Blu Ray
16
Herz aus Stahl
			(2014) on IMDb