USA 2002 (We Were Soldiers)
Regie: Randall Wallace Darsteller: Mel Gibson
Während der Konflikt in Vietnam sich nach und nach verschärft, wird Oberstleutnant Hal Moore (Mel Gibson) Kommandeur einer neugeschaffenen "Luftkavallerie", die eine taufrische Kampftechnik erprobt: Mittels Transporthubschrauber sollen kleinere Verbände schnell im Kampfgebiet abgesetzt werden um nach kurzem Gefecht ebenso schnell von den Hubschraubern wieder abgeholt zu werden. Noch relativ unerfahren, wird die Einheit, unter ihnen viele junge Familienväter, nach Vietnam verlegt. Fernab der Heimat steht der erste Einsatz kurz bevor. Nahe der Grenze zu Kambodscha, im "La Drang Tal" (Tal des Todes) sollen Truppen der Nordvietnamesen aufgespürt und bekämpft werden. Oberstleutnant Hal Moore hat schon vor der Mission arge Zweifel am Erfolg, da bereits etliche Jahr zuvor an gleicher Stelle eine französische Einheit in einen Hinterhalt geriet und Opfer eines regelrechten Massakers wurde. Der Kommandeur befürchtet, das seine Soldaten ein ähnliches Schicksal erleiden könnten - und er sollte recht behalten: Schon bald nach dem er und seine Männer mit den Hubschraubern in der Landezone "X-Ray" abgesetzt worden sind beginnen erbitterte Gefechte. Schnell wird klar, dass die amerikanischen Einheiten gegen die zahlenmäßig überlegenen Nordvietnamesen keine Chance haben und es nur noch ein Kampf ums nackte Überleben wird...
"Schon wieder ein Vietnam-Film?" könnte man abfällig meinen wenn man den Inhalt von "Wir waren Helden" betrachtet. Richtig, es ist nur ein "Vietnam-Film", aber um es schon vorweg zunehmen handelt es sich hier um einen der besten Antikriegsfilme überhaupt. Selten wurde in letzter Zeit die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges so gut vermittelt wie in diesem Film. Dies liegt zum einen an der schonungslosen Darstellung der Kämpfe, die ähnlich brutal bzw. eindrucksvoll ist wie die oft zitierte Anfangssequenz von "Der Soldat James Ryan". Zum anderen liegt das aber auch an den "harten" Wechseln zwischen Front und Heimat: Gerade sieht man noch wie die Soldaten um ihr Leben kämpfen während im nächsten Schnitt die Ehefrau einer der Soldaten gezeigt wird. Man meint noch sich für einen kurzen Augenblick von den Kriegsbildern erholen zu können als die Frau ein Telegramm mit der Nachricht über den Tod ihres Mannes erhält und dann weinend zusammenbricht. Zum andern liefern alle Schauspieler, allen voran Mel Gibson, eine sehr gute Leistung ab. Die beiden Facetten des Hal Moore, auf der einen Seite der liebevolle Familienvater, auf der anderen ein tapferer Soldat, werden von Mel Gibson gut verkörpert. Ein weiterer Pluspunkt des Filmes ist die Tatsache, dass von der sonst in solchen Filmen üblichen undifferenzierten Schwarzweiß-Malerei Abstand genommen wurde: Der Gegner ist nicht nur Statist sondern bekommt, nicht gerade typisch für amerikanische Filme, menschliche Züge. Alles in allem liefert Randall Wallace mit "Wir waren Helden" einen sehr guten Antikriegsfilm, was man dem ansonsten eher als Drehbuchautor bekannten Regisseur nicht unbedingt zugetraut hätte. Einzig zum Schluss geht dem Film etwas die Puste aus. Nach dem Motto "Oh, jetzt muss ich mich aber beeilen sonst wird der Film zu lange", endet der Film viel zu schnell und das letzte, alles entscheidende Gefecht wird im Vergleich zum Rest des Filmes viel zu kurz und etwas lieblos inszeniert.
Kurz gesagt: Ein sehr guter Antikriegsfilm, einer der besten Filme mit Vietnam-Thematik!