Dänemark/Deutschland 2016 (Under sandet)
Regie: Martin Zandvliet Darsteller: Roland Møller, Mikkel Boe Følsgaard
Sommer 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, doch die Auswirkungen des Krieges sind noch lange nicht vorbei. An der dänischen Nordseeküste gibt es noch ca. 2 Millionen Landminen, die von Deutschland in Erwartung einer Landung der Alliierten dort am Strand vergraben worden sind. Das dänische Militär beginnt deshalb in Zusammenarbeit mit den Briten, deutsche Kriegsgefangene zur Minenräumung einzusetzen. Einen solchen Minenräumtrupp, bestehend aus ausschließlich jungen deutschen Kriegsgefangenen, befehligt Feldwebel Carl Rasmussen (Roland Møller). Der dänische Soldat kann die Deutschen nicht leiden und hat Anfangs auch kein Mitleid, wenn, infolge der kurzen und schlechten Ausbildung zum Minenräumer, grausame Verletzungen passieren bzw. Tote zu beklagen sind. Diese Haltung ändert Rassmusen nach und nach, denn er erkennt, dass diese Jugendlichen sicherlich nicht die Hauptschuld am zweiten Weltkrieg tragen und eigentlich ganz normale “Jungs” sind…
Das Jahr ist noch nicht weit fortgeschritten, doch “Unter dem Sand” ist schon jetzt definitiv einer der besten Filme des Jahres 2016. Ein bisher ausgeklammertes Kapitel des Zweiten Weltkrieges, und damit aus filmischer Sicht “unverbrauchtes” Thema, wird von Regisseur Martin Zandvliet gekonnt in Szene gesetzt. Der Film ist beklemmend und spannend. So ist es zwar z.B. nicht überraschend, dass beim Minenräumen bald etwas schief laufen wird, da man aber den genauen Zeitpunkt nicht kennt, bleibt der Spannungsbogen erhalten. Auch wenn die Story einigermaßen vorhersehbar ist, ganz stringent wie oft gedacht verläuft sie dann aber doch nicht. Was dem Film bzw. der ganzen Thematik auch gut tut: Am Ende gibt es kein schnulziges Happy End. Ein richtiges Happy End kann es aufgrund der vielen schrecklichen Ereignisse während des Filmes auch gar nicht geben. So bleibt der Film glaubwürdig und das Grauen der Minenräumaktion wird nicht verharmlost. Überragend sind auch die Schauspieler, allen voran Roland Møller als dänischer Feldwebel. Ihm nimmt man die Rolle des erst überzeugten, dann zweifelnden, dänischen Soldaten voll ab. Abgerundet wird das Ganze von einem stimmungsvollem, zum Film bzw. zur Situation passenden Soundtrack.
Kurz gesagt: Definitiv einer der Filme des Jahres 2016! Ein noch nicht verfilmtes Thema wurde hier sehr gut umgesetzt. Mehr von solchen Filmen bitte!
Eine Kritik von JörnDer ruhig inszenierte Film ist durchweg von einer beklemmenden Stimmung geprägt. Vereinzelt werden deutlich und in aller Härte die Unglücksfälle bei den Mineneinsätzen gezeigt (von einer Explosion abgerissene Arme; schmerzverzerrte Gesichter). Diese Szenen können für 12-Jährige möglicherweise herausfordernd sein, von einer emotionalen Überforderung ist aber nicht auszugehen Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)
