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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1999

Arlington Road

USA 1999

Regie: Mark Pellington Darsteller: Jeff Bridges

Inhalt

Michael Faraday (Jeff Bridges) und sein Nachbar Oliver Lang (Tim Robbins) leben zwar schon zwei Monate gegenüber, haben aber keinerlei Kontakt. Dies ändert sich allerdings, als Faraday Langs Sohn das Leben rettet: Die Nachbarn werde sehr gute Freunde. Barbecue-Nachmittage und gemeinsame Abendessen zwischen der Familie Lang, Michael und dessen Freundin Hope werden zur Gewohnheit. Michael Faraday, Geschichtsprofessor, der Vorträge über Terrorismus hält, wird jedoch aufgrund einiger nicht zusammenpassender Aussagen Langs misstrauisch und stellt Nachforschungen an. Immer mehr steigert er sich in die Vorstellung, dass sein Nachbar einer terroristischen Vereinigung angehört und seine Vermutung wird anscheinen auch bestätigt: Mit 16 wollte Oliver Lang, damals noch unter anderem Namen, ein Regierungsgebäude in die Luft sprengen. Trotz dieser beweise steht Michael alleine da, und auch seine Freundin kann es nicht glauben, dass ihr freundlicher Nachbar ein Terrorist sein soll - bis sie in einer Tiefgarage merkwürdige Beobachtungen macht...

Kritik

Was ist das doch für ein Langweiler! Dies denkt man zumindest im ersten Drittel des Filmes. Es wird nichts anderes als das spießige Zusammenleben zweier Nachbarn geschildert. Spannung? Nicht vorhanden. Erst nach und nach entwickelt sich der Film zum Thriller. Auf den ersten Blick allerdings zum einen durch und durch mittelmäßigen Film, linear, ohne Überraschungen und mit allen Klischees, die dieses Genre zu bieten hat. Doch dies ändert sich schlagartig. Plötzlich wechselt der Film das Tempo, wird sehr spannend und endet in einem furiosen Schluss: Auch wenn vielleicht etwas übertrieben, das Finale hat es in sich und unterscheidet sich gewaltig vom sonst üblichen 'Happy-End-Krampf'. Am Ende (wirklich erst am Ende) lässt der Film im wahrsten Sinne des Wortes die Bombe platzen! Auch das Anfangs langweilig erscheinende und vielleicht etwas zu lang geratene 'Vorgeplänkel' bekommt einen anderen Touch. Belanglos scheinende Dialoge und überflüssig wirkende Szenen bekommen mit einem Male einen Sinn. Einfach beeindruckend, was ein sehr guter Schluss noch alles bewirken kann! Im Nachhinein ist das durchaus positiv zu bewerten, bekommt man doch dadurch einen recht 'intelligenten Thriller' vorgesetzt, der eben nicht von seiner 'Action' lebt. Ein weiterer Pluspunkt des Filmes ist die grandios spielende Joan Cusack. Wirklich perfekt spielt sie die naive Hausfrau von nebenan, die kein Wässerchen trüben kann, in Wirklichkeit aber eine Terroristin ist.
Kurz gesagt: Arlington Road weis sich zu steigern. Nach mäßigem Beginn kommt doch noch ein interessanter und spannender Thriller zum Vorschein.

JörnEine Kritik von Jörn
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