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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1998

Ronin

USA 1998

Regie: John Frankenheimer Darsteller: Robert De Niro, Jean Reno

Inhalt

So unterschiedlich ihre Charaktere und ihre Herkunft (Cia-Agent, Computerspezialist..) auch sind, die Männer, die sich in einer kleinen Pariser Kneipe treffen, üben mittlerweile alle die gleiche Tätigkeit aus: Für Geld erledigen sie nahezu jeden Job. Auch diesmal ist es nicht anders. Von einer kriminellen Vereinigung angeheuert erhalten Sam (Robert De Niro), Vincent (Jean Reno), Larry, Spence und Gregor den Auftrag, einen silbernen Aluminiumkoffer zu stehlen. Viele Informationen erhalten Sie nicht, nur dass die Aktion nicht leicht ist und der ominöse Koffer stark gesichert wird. Ohne den Inhalt des Koffers zu kennen, ohne etwas über die Auftraggeberin Deirdre (Natasha McElhorne) und deren Organisation zu wissen, machen sich diese Männer an die Arbeit. Auch wenn zwischen dem Franzosen Sam und dem Ex-CIA-Agenten Vincent während der Vorbereitungsphase des Coups so etwas wie Sympathie aufkeimt, richtige Freundschaften oder sogar so etwas wie "Teamgeist" entstehen nicht: Jeder misstraut jeden und allein die Aussicht auf das große Geld verbindet. Zunächst läuft dann auch alles nach Plan, doch dann treten immer mehr Schwierigkeiten auf: Zum einen sind auch die Russenmafia und irische Terroristen hinter dem Koffer her und zum anderen befindet sich in der Gruppe ein Verräter...

Kritik

Ronin ist ein recht guter Actionthriller. Gut, die Story ist nicht besonders originell sondern entspricht dem Üblichen dieses Genres , sie spielt aber eigentlich auch nur eine untergeordnete Rolle. Dies sieht man schon an der Tatsache, dass selbst der Zuschauer nie erfährt, um was es eigentlich wirklich geht, da der Inhalt des Koffers selbst zum Schluss nicht preisgegeben wird. Trotz "lahmen" Inhaltes: Langeweile kommt fast (stellenweise hat der Film schon die ein oder andere "Länge")nicht auf.  Dies liegt hauptsächlich an der  wirklich guten Action und an den überdurchschnittlichen  Schauspielern, allen voran De Niro und Reno. Das Highlight des Filmes sind dann auch zweifellos die Autoverfolgungsjagden, die zu den besten überhaupt zählen. Selten hat man so gut in Szene gesetzte Verfolgungen vorgesetzt bekommen. Man sieht hier eben nicht zum 100. Male, wie Autos über breite Straßenkuppen in San Francisco springen, sondern rasante Autofahrten durch Nizza und Paris. Gerade Nizza mit seinen engen, verwinkelten Gassen eignet sich hervorragend für solche Szenen. Wirklich erfrischend, wie sich diese Verfolgungsjagden nicht zuletzt durch gekonnte Schnitte und Kameraeinstellungen von sonst eher langweiligen Hollywoodinszenierungen abheben. Wie schon erwähnt wurden die Rollen sehr gut besetzt: Speziell Robert De Niro als alter Ex-CIA-Agent überzeugt als Profikiller und auch Jean Reno zeigt, dass er mehr kann als in 'Godzilla' von ihm zu sehen war. Was am Film aber trotzdem etwas stört ist die Handlung. Noch so gute Action findet natürlich nicht während des ganzen Filmes statt und auch Verfolgungsjagden nehmen mal ein Ende. Die dialoglastigen Stellen wurden teils gut, manchmal leider aber auch sehr schlecht in Szene gesetzt. Vor allem die krampfhafte Erklärung des Filmtitels bzw., das Bezugnehmen darauf wirkt aufgesetzt und fehl am Platze. Auch wenn die Handlung in diesem Film nicht die Hauptrolle spielt, etwas mehr wäre hier nicht verkehrt gewesen. Alles in allem ist Ronin ein sehr guter, nicht 08/15 mäßig heruntergeschluderter Action-Thriller.
Kurz gesagt: Ein gelungener Action-Thriller mit exzellenter Action, guten Schauspielern, aber kleineren Schwächen in Sachen "Story".

JörnEine Kritik von Jörn
Blu Ray
16
Ronin
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