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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1998

Out of Sight

USA 1998

Regie: Steven Soderbergh Darsteller: George Clooney

Inhalt

Lange ist es gut gegangen, doch einmal musste der Tag kommen. Der Bankräuber Jack Foley (George Clooney) wurde auf frischer Tat erwischt. Er und sein Freund Buddy Bragg (Ving Rhames) wurden verpfiffen. In seinem Leben hat es Foley zu einem zweifelhaften Ruf gebracht: Mit über 200 Banküberfällen ist er der Bankräuberkönig Amerikas. Seine besondere Masche: Er benutzte bei den Überfällen nie eine Waffe sondern kam immer wieder durch Cleverness und Überredungskunst an das Geld. Diese Cleverness half ihm nun im Knast und schnell schaffte Foley es, Einfluss zu gewinnen. Dort lernt er auch einen millionenschweren Steuerbetrüger kennen, der immer wieder mit Diamanten im Wert von mehreren Millionen Mark prallt und Jack einen Job verspricht. Nach der Entlassung  läuft aber alles anders als geplant. Die versprochene Arbeit ist   nach Foleys Meinung  zu schlecht und langweilig. Es beibt im deswegen quasi nichts anderes übrig als wieder einmal eine Bank auszurauben. Prompt hat der Bankräuber Pech und landet wieder im Gefängnis, doch diesmal für mehr als 30 Jahre. Glücklicherweise gelingt im mit Buddys Hilfe die Flucht. Die Polizistin Karen Sisco (Jennifer Lopez), die die Flucht vereiteln wollte, wird kurzerhand unfreiwillig mitgenommen. So verschieden die Charaktere auch sind (Gesetzeshüterin auf der einen, Verbrecher auf der anderen Seite): Gleich bei der ersten Begegnung hat es zwischen Jackund Karen gefunkt. Während Karen Sisco durch die Pflicht als Polizistin und der Liebe zu Jack hin und  her gerissen ist, plant dieser die wertvollen Diamanten von Richard Ripley zu stehlen. Diesen Plan hat leider auch Maurice Miller, der nicht gerade zu den Freunden von Jack zählt...

Kritik

Wer den Film sieht wird durch diese Inhaltsangabe anfangs etwas verwirrt sein. Es ist mir zugegebenermaßen schwer gefallen, den Plot dieses Filmes wiederzugeben. Das liegt einzig und alleine an den "Zeitsprüngen", die das herausragende Stilmittel dieses Filmes darstellen. Entgegen dieser chronologische Wiedergabe der Geschichte beginnt der Film im letzten Drittel, um dann nach und nach die Vergangenheit aufzurollen und eigentlich nur zum Schluss in der "richtigen Zeit" abläuft. Während viele Regisseure mit dieser Filmtechnik ihr Werk eher "verschlimmbessern" wertet Soderbergh den Film hiermit gewaltig auf. Nie wirken die Rückblendungen deplatziert. Auch wird der Zuschauer, der am Anfang glaubt einen linear ablaufenden Film zu sehen, überrascht. Man hat wirklich selten eine so eindrucksvolle Verwendung dieses Stilmittels gesehen. Einer der markantesten Szenen hierfür: Jack und Karen unterhalten sich. Während die Unterhaltung (der Ton) weiter läuft, werden schon die Bilder der Handlung nach dieser Unterhaltung gezeigt, um wieder von Szenen des Gesprächs unterbrochen zu werden. Jetzt aber zurück zum eigentlichen Film. Die Story ist, wie man leicht erkennen kann, Nebensache. Sie ist einfach zu überdreht und unrealistisch um einen positiven Einfluss zu haben. Es handelt sich hier aber auch nicht um einen Thriller, sondern um eine Komödie. Und wer auf schwarzen Humor, kurz und bündig dargestellt, (Gangster stolpert die Treppe hinauf, fällt hin und schießt sich dabei in den Kopf...) steht, wird Out of Sight zweifellos mögen. Trotz durchschnittlicher Story, die Liebesgeschichte weis zu gefallen. Sie ist zwar nicht sonderlich originell, aber dennoch entwickelt die Beziehung zwischen der Polizistin und dem Bankräuber, die eigentlich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist, einen gewissen Charme. Nicht zuletzt wegen der guten Schauspieler George Coloney und Jennifer Lopez, die beide in ihren Rollen überzeugen können.
Kurz gesagt: Eine überdurchschnittliche Film mit etwas anderem Humor, der vor allem durch die gute Schnitttechnik und Regiearbeit gefällt.

JörnEine Kritik von Jörn
Oscar-Nominierungen:
Blu Ray
12
Out of Sight
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