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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1998

Das Mercury Puzzle

USA 1998 (Mercury Rising)

Regie: Harold Becker Darsteller: Bruce Willis

Inhalt

Die NSA (US Behörde für Nationale Sicherheit) hat den ultimativen Code gefunden. Selbst mit den modernsten Supercomputern hat man keine Chance, dieses Verschlüsselungssystem, dass man den Namen "Mercury" gegeben hat, zu knacken. NSA-Agent Nicholas Kudrow (Alec Baldwin) gilt als Erfinder dieser Technik und genießt hohes Ansehen, da Tausende im Ausland operierende Spione optimal geschützt werden können. Zwei Mitarbeiter dieses Projekts halten den Code für so sicher, dass sie ihn einfach in ein Rätselheft drucken, damit sich Hobbydenker die Zähne daran ausbeißen können. Doch wider Erwarten wird der Code geknackt. Nicht von einem Supercomputer oder von einem Kryphtographen. Nein, Simon Lynch, ein neunjähriger autistischer Junge, der Spaß an Rätselheften hat, entschlüsselt diesen Code. "Mercury" wurde also enttarnt und ist somit völlig wertlos. Kudrow will sich damit aber nicht abfinden. Er sieht durch den Jungen die nationale Sicherheit Amerikas in Gefahr (und auch seine Karriere) und beschließt deshalb, Simon für immer 'aus dem Verkehr zu ziehen'. Er kennt dabei keine Skrupel. Simons Eltern werden erschossen, doch der Junge kann noch einmal fliehen. Glücklicherweise erhält dann das Kind bei dieser Verschwörung auf höchster Regierungsebene Hilfe durch den Polizisten Art Jeffries (Bruce Willis). Dieser Cop, der aufgrund seiner emotionalen und impulsiven Art bei seinen Vorgesetzten eh nicht beliebt ist, nimmt den Kampf gegen die übermächtige Regierungsbehörde NSA (und damit eigentlich gegen den eigenen Staat) auf...

Kritik

Die Story ist zwar etwas unglaubwürdig, dafür aber einigermaßen originell. In guter Thriller-Manier wird man von Anfang bis zu Ende gut unterhalten, dass heißt der Film ist kurzweilig und spannend. Das ein Kind den absoluten Supercode quasi nebenbei knackt, ist doch etwas weit hergeholt. Trotzdem entwickelt sich daraus eine interessante Geschichte, in der ein Polizist verzweifelt das Leben eines kleinen Jungen zu retten. Niemanden kann er trauen, da er es mit einer Verschwörung einer Regierungsbehörde und nicht mit gewöhnlichen Gangstern zu tun hat. Neben diesem aussichtslosen scheinenden Kampf steht aber vor allem die Figur des  neunjährigen Simon im Mittelpunkt des Filmes. Und hier sind wir auch schon beim Highlight dieses Thrillers angelangt. Es ist nahezu perfekt, wie der Schauspieler Miko Hughes die Rolle des Simon Lynch verkörpert. Die Darstellung ist wahrlich nicht leicht, da es sich ja nicht um einen gewöhnlichen neunjährigen, sondern einen autistisch behinderten handelt. Die geistige Abwesenheit, die Angstzustände und die scheinbare Teilnahmslosigkeit werden durch diesen jungen Schauspieler wirklich brillant umgesetzt. Es ist daher aber auch  klar, dass der eigentliche Star dieses Films, Bruce Willis, zwangsläufig in den Hintergrund gedrängt wird. Außerdem ist es eine untypische Rolle für den Actiondarsteller, obwohl sein Part parallelen zu "Stirb langsam" aufweist (auch hier kämpft er alleine gegen eine Übermacht, allerdings ohne viel "herum zu ballern"). Der Charakter des sensiblen, kinderlieben aber trotzdem harten Cop verkörpert ein Bruce Willis eben nicht ganz so gut. Trotzdem wird von ihm und vom in diesem Film zum Nebendarsteller degradierten Alec Baldwin solide Schauspielkost geboten. Deswegen ist der Film ist ein wirklich guter, spannender Thriller, der durch die hervorragende Darstellung des siebenjährigen Jungen noch mal aufgewertet wird.
Ein  spannender Film, der sich durch den brillanten Hauptdarsteller Miko Hughes von andern guten Filmen dieses Genres hervorhebt.

JörnEine Kritik von Jörn
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