USA 2016
Regie: Peter Berg Darsteller: Mark Wahlberg, John Malkovich
Wenn man das mittlerweile uralten Konzept "reale Katastrophe wird mit fiktiver Liebesgeschichte verknüpft" halbwegs vernüftig umsetzt, kommt dabei oft ein guter Film bei raus, so auch bei Deepwater Horizon. Klar, ein Megablockbuster wie Titanic ist es nicht geworden, aber ein durchaus sehenswerter, solider Film. In erster Linie liegt das an der bisher unverfilmten und erst wenig Jahre alte Katastrophe, die Grundlage für diesen Streifen war. Der Film arbeitet die Geschehnisse noch einmal relativ spannend auf und beleuchtet auch die Hintergründe. Gerade in Europa war dieses Unglück "schön weit weg" und wie es überhaupt zur einer der größten Umweltkatastrophen der Geschicht kam blieb den meisten verborgen. Man darf natürlich nicht vergessen, dass Deepwater Horizon kein Dokumentarfilm ist und damit die Aussagen des Films durchaus mit Vorsicht zu genießen sind bzw. hinterfragt werden müssten, trotzdem bekommt man das “wie ist es passiert” gut vermittelt. Die Eingangs ebenfalls angesprochene Liebesgeschichte ist vernachlässigbar und tritt glücklicherweise in den Hintergrund: Der Fokus liegt ganz klar auf der brennenden Ölplattform. Die gesamte Story ist also eher nur Beiwerk, ganz klar lebt der Film von den guten Special Effects bzw. der Action. Matt Damon und John Malkovich sind zwar arrivierte Leute ihrer Zunft, wirken aber schon relativ blass in diesem Katastrophenfilm. Apropos Katastrophenfilm - bekanntlich eines meiner Lieblingsgenres: So unterhaltsam der Film auch ist, für einen Spitzenplatz dieser Kategorie langt es trotzdem nicht - dafür darf die Liebesgeschichte bzw. “Drumherum-Story” nicht (wie schon angesprochen) nur eine Art “Verpackung” sein.
Einzelne drastische Darstellungen können dabei Kinder unter 12 Jahren emotional überfordern, doch bereits 12-Jährige sind in der Lage, diese Szenen in den als historisch gekennzeichneten Kontext und das Genre des Katastrophenfilms einzuordnen. Diese Altersgruppe versteht auch den Hintergrund des Geschehens mit der deutlich herausgestellten Fahrlässigkeit der Konzernverantwortlichen. So können sie sich ausreichend von dem von ihrer eigenen Lebensrealität fernen Geschehen distanzieren und den Film ohne Überforderung verarbeiten. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK)