Navigation
seit 1997

Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1997

Der Campus

Deutschland 1997

Regie: Sönke Wortmann

Inhalt

Dem Soziologieprofessor Hanno Hackmann (Heiner Lauterbach) geht es eigentlich recht gut: Er hat eine Frau, eine kleine Tochter, und er ist ein angesehener Dozent an der Hamburger Universität. Außerdem hat er ein Verhältnis mit einer seiner hübschen Studentinnen. Hier liegt aber das Problem: Da Hackmann die Chance hat, Präsident der Uni zu werden und er auch nicht mehr seine Ehe aufs Spiel setzen will, beendet er die Beziehung zu Babsi (Sandra Speichert). Doch anstatt nun ein geregeltes Leben führen zu können, kommt alles ganz anders. Ein paar unüberlegte Sätze und ein Nervenzusammenbruch werden Babsi falsch ausgelegt: Professor Hackmann soll sie vergewaltigt haben! Das ist die Gelegenheit für die korrupten, profilierungssüchtigen Kollegen. Mit aller Macht versuchen sie aus dieser Anschuldigung für sich Kapital zu schlagen, um auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Das Schicksal ihres Kollegen Hackmann ist ihnen dabei völlig egal, er soll sogar regelrecht für die eigenen Interessen "geopfert" werden...

Kritik

Endlich mal wieder ein guter Film aus Deutschland. Doch wieder mal bewahrheitet sich das Vorurteil: "Wenn ein deutscher Film gut ist, muß es sich um eine Komödie handeln" Obwohl der Film eigentlich eine Satire und keinesfalls eine Komödie im eigentlichen Sinne ist, ist die Hauptstärke des Filmes zweifellos der "witzige" Aspekt. Stellenweise findet man wirklich originelle "Lacher". Trotz alledem kommt der gesellschaftskritische Part nicht zu kurz: Schön wird gezeigt, wie ein angesehener Mann nach und nach seine Reputation und sein Ansehen verliert, obwohl er eigentlich "nichts" gemacht hat. Die meisten Szenen stellen dar, wie sich Neider und Konkurrenten wie die "Aasgeier" auf diese Geschickte stürzen und jeder für sich seinen Vorteil aus der Sache ziehen will. Was eine gute Satire ausmacht, findet man in diesem Film: Gesellschaftskritik, unterhaltsam und witzig verpackt. Heiner Lauterbach weiss in der Rolle des Soziologieprofessors durchaus zu gefallen. Jedoch verblassen die anderen Darsteller dadurch etwas und geraten in den Hintergrund. Was jedoch wirklich stört: Die Handlung ist recht kompliziert und oft schwer nachzuvollziehen. Durch immer mehr "Unterhandlungen" verliert man manchmal den Durchblick.
Kurz gesagt: Ein gut gelungene Satire, die sich vom üblichen Kino angenehm abhebt. Trotz komplizierter Story ein sehenswerter Film.

JörnEine Kritik von Jörn
12
Der Campus
			(1997) on IMDb