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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1998

Sechs Tage, sieben Nächte

USA 1998 (Six days, seven nights)

Regie: Ivan Reitman Darsteller: Harrison Ford

Inhalt

Der langjährige Freund (David Swimmer) der vielbeschäftigten Redakteurin Robin (Anne Heche) möchte endlich Nägel mit Köpfen machen. Bei einem gemeinsamen Abendessen macht er Ihr einen Heiratsantrag. Zusätzlich schenkt er ihr einen gemeinsamen Urlaub. Eine Woche (sechs Tage und sieben Nächte) auf einer kleinen, traumhaft schönen Südseeinsel. Der erste Tag dieses Urlaubs verläuft auch ganz wie geplant. Doch selbst auf der abgelegensten Insel hat Robin keine Ruhe von ihrer Arbeit: Sie muss unbedingt zu Fotoaufnahmen nach Tahiti fliegen. Dummerweise ist kein Flugzeug außer der klapprigen Kiste des heruntergekommenen Buschpiloten Quinn (Harrison Ford) vorhanden. Auf dem Flug nach Tahiti schlägt der Blitz in das Flugzeug und es stürzt halbwegs kontrolliert ab. Der raubeinige Pilot Quinn und Robin sind auf einer zwar sehr schönen, aber unbewohnten Insel abseits jeglicher Zivilisation. Ohne große Aussicht auf Rettung müssen sich die beiden mit der Situation abfinden und nach einer Lösung ihres Problems suchen. Der Pilot zeigt sich im Laufe der Zeit mehr und mehr von seiner besseren Seite und in mitten dieser herrlichen Landschaft kommt man sich näher... Nichtsdestotrotz scheint die Situation aussichtslos zu sein. Zu allem Unglück tauchen auch noch Piraten auf, die natürlich keine Mitwisser gebrauchen können....

Kritik

Am Anfang scheint es, als ob der Film sich zu einer 'üblichen Liebesschnulze' entwickeln würde. Linear und berechenbar plätschert der Film vor sich hin. Das dann nach dem Flugzeugabsturz sich die beiden Hauptfiguren auf der Insel näher kommen ist auch mehr als klar. Um die einsame Romantik in traumhafter Südseelandschaft etwas mehr 'Pep'   zu verleihen, bringt Regisseur Reitman 'Action' in Form der im Inhalt schon angesprochenen Piraten hinein. Dieser Einschub wirkt aber wirklich sehr künstlich und weit hergeholt und passt einfach nicht hinein. Außerdem wäre er auch gar nicht nötig gewesen. Den Film hebt nämlich etwas aus den üblichen Romanzenstories heraus, und zwar die überaus gelungenen Dialoge der Hauptdarsteller. Es ist wirklich gut gelungen, wie Anne Heche den Flugzeugabsturz sarkastisch und ohne den Ernst der Lage erkannt zu habe kommentiert. Die Dialoge zwischen dem Piloten Quinn und der Journalistin zählen zweifellos zu den Höhepunkten des Films. Am Anfang giftet man sich nur an und erst nach und nach weicht die Ablehnung gegeneinander. Auch der komische Aspekt kommt nicht zu kurz. Natürlich findet man keine Witze zum 'auf die Schenkel klopfen', aber der Sarkasmus und Ironie werden geschickt in die Dialoge eingebaut. Der Film ist also ein vordergründig 'normaler' Liebesfilm, der aufgrund seiner gelungenen Dialogen und den wirklich gut spielenden Hauptdarstellern sich doch von Mittelmaß gut abhebt. Apropos Darsteller: Anne Heche (bekennende Lesbe) hat hier mit dem Vorurteil, dass Homosexuelle doch keine heterosexuellen Liebesfilme drehen können, eindeutig aufgeräumt.
Kurz gesagt: Ein wirklich mal gelungene Romanze, die durch die guten Dialoge angenehm auffällt.

JörnEine Kritik von Jörn
6
Sechs Tage, sieben Nächte
			(1998) on IMDb