Navigation
seit 1997
Read this review in english

Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1998

Stadt der Engel

USA 1998 (City of Angels)

Regie: Brad Silberling Darsteller: Nicolas Cage, Meg Ryan

Inhalt

Fast keiner weiss von ihrer Existenz bzw. kann es einfach nicht glauben, doch es gibt sie wirklich: Engel. Unsichtbar für den Menschen verrichten Sie ihren Dienst auf der Erde. So auch in Los Angeles. Nachdem sie sich zum Sonnenaufgang am Strand von Malibu versammelt hatten, beginnen Sie ihre Arbeit. Neben Trostspenden haben die Engel vor allem eine wichtige Aufgabe. Sie müssen Sterbende 'abholen' und auf ihrem letzten Weg begleiten. So muß auch an diesem Tag Engel Seth (Nicolas Cage) einen 'Routineauftrag' erledigen, denn er soll einen kranken Herzpatienten aus dem Krankenhaus 'abholen'. Alles scheint normal zu verlaufen. Die Ärztin Maggie (Meg Ryan) kämpft mit allen Mittel verzweifelt um das Leben ihres Patienten, doch dieser muß mit dem Engel mitgehen. Aber diesmal ist etwas anders als sonst. Seth findet gefallen an der schönen Ärztin Maggie, und daß obwohl Engel keinerlei Gefühle empfinden können (weder Hunger noch Schmerz...). Ihm gefällt vor allem die Art, wie Maggie sich für ihre Patienten einsetzt. Seth ist so fasziniert von dieser Frau, daß er sich ihr sogar (ganz unüblich!) zu zeigen gibt. Vom ersten Augenblick an verliebt sich Maggie in den auf sie etwas komisch und unnahbar wirkende Person, da sie nicht weis, daß es sich bei ihm  um einen Engel handelt.  Durch die schon erwähnte Gefühllosigkeit von Seth kann aber keine echte Liebe zwischen den beiden entstehen. Erst die Bekanntschaft Seths mit dem Patienten Messinger (Dennis Franz)scheint einen Ausweg zu bringen. Messinger ist nämliche ein Ex-Engel, der aus Liebe zu einer Frau alles aufgegeben hat, sich von einem Hochhaus stürzte und dadurch zum Menschen wurde. Er ist jetzt zwar kein Engel mehr sondern ein ganz normaler Mensch mit allen Nachteilen, aber auch dem Vorteil frei entscheiden zu können und gefühle zu empfinden. Seth will diesem Beispiel folgen.....

Kritik

Wer nur einen Funken für romantische Filme übrig hat, sollte sich Stadt der Engel anschauen. Anfangs war ich etwas skeptisch, doch dann konnte mich der Film überzeugen. In herrlichen, stimmungvollen Bildern wird die Zuneigung bzw. die Liebe zwischen der Ärztin Maggie und dem Engel Seth dargestellt. Wirklich romantisch, wenn die Engel auf den Sonnenaufgang warten, oder Seth und Maggie sich in traumhaft schöner Landschaft näher kommen. Die hierbei gefährliche Gratwanderung zwischen Romantik und Kitsch wird vom Regisseur gut gemeistert. Storymäßig gibt dieser Film naturgemäß allerdings eher wenig her: Engel verliebt sich in Frau, das war's. Die Aussage von Nicolas Cage, daß man den Film auch ohne Ton recht gut verstehen würde, unterstreicht diese Tatsache. Dies ist jedoch nicht negativ, denn es wird wie erwartet der gefühlsmäßige Aspekt betont und gekonnt in Szene gesetzt anstatt irgend eine spannende Geschichte zu erzählen. Meg Ryan kann in ihrer Rolle überzeugen, was nicht weiter verwundert, da sie für solche Rollen gerade zu prädestiniert ist ('Schlaflos in Seattle..). Aber auch Nicolas Cage weis zu gefallen. Das hätte man davor nicht unbedingt erwarten können, da Cage bis jetzt Hauptsächlich in Action-Filmen (Con Air, The Rock...) geglänzt hat. So mancher Schauspieler wäre froh, wenn er die Vielseitigkeit von Cage hätte.... Was mir aber am Film am besten gefallen: Der sehr gute Schluß. Wenn bei sonst üblichen Romantikfilmen sich am Schluß alles in Wohlgefallen auflöst und ein kitschiges Happy-End inszeniert wird, tritt hier eher das Gegenteil ein. Der Schluß wird richtig traurig und drückt auf die Tränendrüsen. Man wird praktisch mit einem Schlag aus der romantischen Szenerie herausgerissen. Endlich mal kein kitschiges 'alles wird gut' -Happy-End. Bravo.
Kurz gesagt: Ein sehr schöner, in herrlichen Bildern erzählter romantischer Film, der sich vom sonst üblichen Romantik-Kitsch distanziert.

JörnEine Kritik von Jörn
Blu Ray
12
Stadt der Engel
			(1998) on IMDb