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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1997

The Replacement Killers - Die Ersatzkiller

USA 1997 (The Replacement Killers)

Regie: Antoine Fuqua

Inhalt

Der Polizist Zedkov (Michael Rooker) erschießt bei einem Einsatz gegen den Drogenhandel einen der Drahtzieher dieses Geschäftes. Das dumme daran: Es war der Sohn von Wai, einem der wichtigsten und mächtigsten Triadenbosse (chinesische Mafia). Dieser schwört Rache für seinen getöteten Sohn. Der Profikiller John Lee (Chow Yun-Fat) soll Zedkov bzw. dessen 7-jährigen Sohn umbringen. Dem bis dato zuverlässigen Killer packen allerdings Gewissensbisse, weshalb er von dem Vorhaben ablässt. Jemand anderes muss also die Aufgabe von Lee übernehmen. Zwei "Ersatzkiller" werden deshalb angeheuert. Ihre erste Aufgabe besteht allerdings darin, erst einmal John Lee umzubringen, denn man steigt bei der Mafia nicht einfach so aus! Die zwei skrupellosen Profikiller machen sich auch sogleich an die Arbeit. Glücklicherweise ist John Lee nicht allein. Er erhält Unterstützung durch die hübsche Passfälscherin McCoburn (Mira Sorvino)...

Kritik

Zwei Sachen springen einen bei diesem Film sofort ins Auge: Zum einen sind das die aufwendig inszenierten Actionszenen, zum anderen die arge "Dialogarmut". Zu letzterem könnte man sagen, dass dies bei einem Actionfilm auch nicht besonders wichtig ist. Die Reduktion von gesprochenem Text wird hier aber auf die Spitze getrieben. Ein Beispiel: Hier die kompletten Dialoge zwei tragender Figuren, nämlich die der "Ersatzkiller" (so heißt ja auch der Filmtitel): Killer Ryker (Til Schweiger) sagt gar nichts, der andere immerhin "Und ich?" und "Schach matt". Auch wenn es sich hier 'nur' um einen Actionfilm handelt, möchte man zwar keine minutenlangen Monologe hören, mehr als kurze Phrasen wären jedoch angebracht. Inhaltlich darf man hier also nichts erwarten, es wird  weniger als bei typischen Filmen dieses Genres geboten. Nur spärlich wird versucht, dem bösen Killer ein gutes Image einzuhauchen. Eine Liebesgeschichte zwischen dem bekehrten Killer und der Fälscherin findet wirklich nur äußerst rudimentär statt. Die zweite Sache die auffällt, sind, wie bereits erwähnt, die Actionsequenzen. Aufwendig und dramaturgisch gut inszeniert wissen diese Szenen vom Anfang bis zum Ende gut zu gefallen. Im Stil von Filmen wie "Desperado" setzt der Regisseur die "Ballereinlagen" hongkong-typisch (perfekte Choreographie und wenig Realismus) um. Manchmal werden diese Szenen in Folge der arg schnellen Schnitte jedoch unübersichtlich. Dies wird durch das Wechselspiel Schnell-Langsam (Zeitlupe) allerdings teilweise wieder wettgemacht (Der Tod des Mafiabosses Wai ist diesbezüglich zweifellos ein Highlight). Noch ein Wort zu Til Schweiger: Obwohl er nichts zu sagen hat, stellt er den coolen, skrupellosen Profikiller recht glaubwürdig dar. Meiner Meinung nach wäre ein Part im Spielbergs Film 'Saving Private Ryan' der Karriere dienlicher gewesen.
Kurz gesagt: Ein Film der durch seien Actioneinlagen angenehm, durch fehlende Handlung bzw. Dialoge sehr unangenehm auffällt. Fans von Filmen wie "Desperado" durchaus zu empfehlen.

JörnEine Kritik von Jörn
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The Replacement Killers - Die Ersatzkiller
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