USA 1997
Regie: James Cameron Darsteller: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet
Am 12.04.1912 war es endlich soweit: Das damals größte Passagierschiff der Welt startete zu seiner Jungfernfahrt über den Atlantik in Southampton, England. Mit an Bord: Die 17-jährige Rose DeWitt Bukater (Kate Winslet) mit ihrem wohlhabenden verlobten Cal Hockley (Billy Zane) und ihrer Mutter Ruth. Auch der mittellose Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) reist mit der Titanic. Während Rose eine Passagierin der ersten Klasse ist, muss Jack (der das Ticket kurz vor Beginn der Überfahrt beim Pokern gewonnen hatte) mit der dritten Klasse vorlieb neben. Rose ist todunglücklich, da sie den Mann, den sie heiraten soll, nicht liebt. Im Gegenteil: Sie findet den arroganten, versnobten Cal Hockley sogar abstoßend. Ihre Mutter besteht jedoch auf diese Hochzeit, da Hockley sehr vermögend ist und die Familie DeWitt Bukater damit vor einem drohenden Ruin bewahren würde. Rose sieht keinen anderen Ausweg aus ihrer Lage als Selbstmord. Jedoch kann Jack sie davon abbringen und die beiden kommen sich näher. Trotz mancher Schwierigkeiten wegen des Standesunterschieds (1. und 3. Klasse) verlieben sich die beiden unsterblich ineinander. Sehr zum Missfallen von Cal, der seine Verlobte um keinen Preis verlieren will. Am 15.04.1912 kam dann die Katastrophe: Die Titanic stieß mit einem Eisberg zusammen und begann zu sinken. Für die Passagiere beginnt der Kampf ums Überleben, da nicht genügend Rettungsboote vorhanden sind. Rose und Jack müssen nicht nur gegen den bevorstehenden Untergang ankämpfen, sondern sich auch gegen den vor Eifersucht rasenden Cal zur Wehr setzen..
Was gibt es an "Titanic" zu kritisieren? NICHTS! Der Film ist nahezu perfekt. Wenn man mit der Lupe sucht, könnte man vielleicht ein paar kleinere Kritikpunkte finden, diese gehen jedoch wie die Titanic unter. James Cameron ist mit diesem Film ein cineastisches Meisterwerk gelungen, bei dem einfach alles stimmt. Es wird eine glaubhafte, rührende Liebesgeschichte genauso wie "Katastrophenthrill" geboten. Noch nie wurde der Untergang der Titanic weder mit einer solch schönen Story ausgeschmückt noch so gut in Szene gesetzt. Wer nur etwas Sinn für Liebesgeschichten aufbringen kann, wird Titanic mögen. Dafür wird die Beziehung zwischen Rose und Jack mit all ihren Schwierigkeiten einfach zu perfekt dargestellt. Die beiden Hauptrollen hätten außerdem mit DiCaprio und Kate Winslet nicht besser besetzt werden können: Diesen beiden gehört die Zukunft in Hollywood. Auch technisch gesehen sucht der Film seinesgleichen. Zum ersten Mal wurde der Untergang realistisch dargestellt (die Titanic brach in zwei Teile...), und das auf höchstem Niveau. Die Special Effects-Macher (u.a ILM) leisteten ganze Arbeit. Mit Großleinwand und Surround-Klang meint man wirklich, man wäre mit an Bord! James Cameron ist mit Titanic die perfekte Synthese aus Liebesfilm und Katastrophenfilm gelungen. Auch eine "Prise" Dokumentation ist vorhanden, da um den eigentlichen Film die Geschichte einer Expedition, die zum Wrack der Titanic taucht, erzählt wird. Dem Regisseur (der auch das Drehbuch schrieb) hätte ich so eine brillante "Mischung" gar nicht zugetraut. Ist doch Cameron durch Filme wie "Terminator" oder "Alien" bekannt geworden. Nie wird einem trotz der Dauer von 193 Minuten während des Filmes langweilig, und dass obwohl der eigentliche Untergang erst nach 100 Minuten beginnt. Das liegt auch an der grandiosen Filmtechnik. So vermeidet Cameron Langeweile unter anderem durch phantastische Kamerafahrten bzw. -einstellungen. Auch die Gesellschaftsproblematik (1. und 3. Klasse...) wird u.a. durch sehr gut getimete Umschnitte exzellent veranschaulicht.
Am Ende werden die gesamten Schauspieler wie im Theater noch einmal dargestellt. Wüsste man nicht, dass man sich in einem Kino befindet - man würde applaudieren.
Kurz gesagt: Der beste Film seit Jahren! Ein grandioses Meisterwerk, dass man auf keinen Fall verpassen sollte. Die 10 Punkte schafft Titanic mit Leichtigkeit.
Eine Kritik von Jörn
