USA 2000 (Cast Away)
Regie: Robert Zemeckis Darsteller: Tom Hanks
Chuck Noland (Tom Hanks), Manager bei FedEx, verbringt die wenige Zeit die im sein Beruf lässt, zu Hause mit Kelly (Helen Hunt), seiner großen Liebe. Seine Arbeit kennt auch an Weihnachten kein Erbarmen und so muss Noland wieder mal mit einer Frachtmaschine von FedEx nach Südamerika fliegen, als das Unglück passiert: Ein schweres Unwetter zwingt die Maschine zur Notwasserung. Die Piloten und Besatzungsmitglieder überleben diesen "kontrollierten" Absturz nicht, nur der FedEx-Manager wird von der stürmischen See in einem Rettungsboot auf eine unbewohnte Südseeinsel getrieben. Schon bald muss Noland feststellen, dass diese Insel sein neues Zuhause wird. Weitab von jeder Seeschifffahrtsstrasse und weitab vom ursprünglichen Kurs des Flugzeuges sind die Chancen auf eine Rettung gleich Null. Noland muss nun also als eine Art "Robinson" versuchen zu überleben. Auch wenn das Essen nur aus Kokosnüssen und Fisch besteht, viel schlimmer ist die unerträgliche Einsamkeit und die Sehnsucht nach seiner Freundin Kelly. Nach mehr als vier Jahren auf der Insel hält es Noland nicht mehr aus: Er will versuche die Insel mit einem selbst gebauten Floss zu verlassen, auch wenn ihm dieses Abenteuer das Leben kosten könnte...
Nach Forrest Gump haben die Oscar-Abräumer Tom Hanks und Robert Zemeckis also wieder einen Film gedreht. An die Klasse von Forrest Gump reicht "Verschollen" nicht ran, trotzdem wird hier dem Kinobesucher ein kurzweiliger Film geboten. Richtig viel Negatives gibt es daher auch gar nicht zu berichten. Ok, das Produktplacement des ach so tollen Postversenders "FedEx" wirkt an manchen Stellen deplaziert und auch die "Loyalität" von Chuck Noland zu seinem Arbeitgeber ist doch etwas übertrieben. Sei's drum: Störender wirkt da eher die ein oder andere Länge. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, da sich die meiste Zeit des Filmes nun mal nur um den einsamen Gestrandeten auf der Südseeinsel dreht. Das Noland dann trotzdem das ein oder andere Gespräch führen kann obwohl keine Menschenseele weit und breit zu finden ist wurde aber dafür auf recht witzige Art gelöst. In 'Verschollen', mit einer einzigen herausgestellten Hauptrolle konnte Tom Hanks (wieder einmal) beweisen dass er nicht umsonst zu den ganz großen Hollywoodstars gehört. Einmal mehr sieht man was ein brillanter Charakterdarsteller in ihm steckt. Echt glaubwürdig verkörpert Tom Hanks die Rolle des arbeitswütigen Managers der mit einem Schlag aus seinem ursprünglichen Leben gerissen und "back to the roots" geschickt wird, sich nach und nach zwar äußerlich immer besser an die Gegebenheiten anpassen kann, aber innerlich immer mehr an der Einsamkeit verzweifelt. Die große Stärke des Films ist also neben einer zwar nicht originellen aber gut umgesetzten Thematik ein sehr guter Hauptdarsteller.
Kurz gesagt: Das Dreamteam "Zemeckis-Hanks" zeigt wieder mal eine richtig gute Zusammenarbeit: Ein kurzweiliges "Robinson"-Drama mit einem starken Hauptdarsteller.
Eine Kritik von Jörn
