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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1997

Deep Impact

USA 1997

Regie: Mimi Leder Darsteller: Morgan Freeman

Inhalt

Die junge, aufstrebende MSNBC-Reporterin Jenny Lerner (Tea Leoni) berichtet über einen Senator, der Angeblich wegen einen Affäre seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Am Anfang sieht alles wie eine 08/15-Recherche aus, doch schon bald stößt Jenny auf die Sensation schlechthin: Ein Meteorit rast auf die Erde zu und droht alles Leben zu vernichten. Entdeckt wurde diese Gefahr zufällig von einem 14-jährigen Schüler. Die amerikanische Regierung mit ihrem Präsidenten (Morgan Freeman) versuchte zunächst den Meteoriten geheim zu halten, um eine Panik zu vermeiden und um heimlich Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Erst durch die Reporterin Jenny Lerner kommt nun alles ans Licht: Um die Gefahr abzuwenden, haben die Vereinigten Staaten in Kooperation mit Rußland ein riesiges Raumschiff konstruiert, von dem aus der gewaltige Koloß durch Atombomben gesprengt werden soll. Diese Aktion scheitert jedoch. Während 2 Millionen Amerikaner hoffen können, die Katastrophe in einer Art unterirdischem Bunkersystem überleben zu können, hat der Rest der Welt kaum noch Zuversicht und bereitet sich auf das Ende vor...

Kritik

Dieser Film ist leider nur bestenfalls gutes Mittelmaß. Der Funken will eigentlich zu keiner Zeit so recht überspringen. Die Filmemacher hatten nämlich ein Problem: Es ist wirklich schwer, aus dieser Story (Bedrohung der Menschheit durch eine Meteoriten) einen abendfüllenden Kinofilm zu machen. So ist auch die eigentliche Katastrophe, nämlich der Absturz des Meteoriten, in höchstens 30 Minuten vorbei. Der Rest des Films wurde leider nur unzureichend realisiert. Man bemühte sich zwar, aber die Darstellung der Bedrohung anhand von mehreren Einzelschicksalen darf als "fehlgeschlagen" bezeichnet werden. Zu konstruiert und unglaubwürdig, ja manchmal sogar verworren, sind die Geschichten der Hauptpersonen. Krampfhaft wird versucht, möglichst viele persönliche Schicksale wiederzugeben. Abgesehen davon, dass manche doch recht an den Haaren herbeigezogen sind ("ja so was"), kommt hier weder Spannung auf noch kann der Film einen irgendwie in seinen Bann ziehen. Es wird zudem ständig versucht, "auf die Tränendrüse zu drücken", aufgrund der eben erwähnten Schwächen gelingt dies jedoch auch nicht. Stellenweise erkennt man den Film gar nicht mehr als Katastrophenfilm, sondern müsste ihn eher als Schnulzenfilm bezeichnen. Hierzu kann man nur sagen: Weniger (dafür realistischere Einzelschicksale) wäre mehr gewesen! Hierzu noch eine Anmerkung zu den Schauspielern: Keiner fällt negativ auf, durch ihre unglaubwürdigen Rollen kann aber auch keiner brillieren. Lediglich Tea Leoni hebt sich etwas ab. Dieser Katastrophenfilm schert also leider aus der Riege guter Filme diese Genres aus. Die Parallelen zu Filmen wie "Independance Day" und des Klassikers "Meteor" sind zudem nicht zu übersehen, leider wurde aber vor allem von Roland Emmerichs Stück hauptsächlich die Schwächen (unsägliches Heldentum...) übernommen. Allerdings darf man vor lauter Kritik nicht vergessen, dass Deep Impact technisch gesehen "state of the art" ist. Von den Special Effects-Spezialisten ILM war aber auch nichts anderes zu erwarten.
Kurz gesagt: Ein keinesfalls richtig guter Katastrophenfilm, bei dem vor allem die Verknüpfung "Katastrophe-Rahmenhandlung" mißlungen ist. Mehr als sechs Sterne wären wirklich zu viel.

JörnEine Kritik von Jörn
Blu Ray
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Deep Impact
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