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Moviesite.de-Kritik aus dem Jahr 1999

Die Welt ist nicht genug

Großbritannien 1999 (The World Is Not Enough)

Regie: Michael Apted Darsteller: Pierce Brosnan, Judi Dench

Inhalt

Der britische Geheimagent James Bond hat mal wieder einen Auftrag: Für einen Freund seiner Chefin 'M' (Judi Dentch) riskiert er Kopf und Kragen, um einen Koffer voller Lösegeld zurückzuholen. Als der Ölmogul Sir Robert King seinen Koffer in der Geheimdienstzentrale MI6 abholen will, kommt er durch einen Bombenanschlag vor Bonds Augen ums Leben. 'M' vermutet, dass der Terrorist Renard (Robert Carlyle) hinter diesem Anschlag steckt und sieht nun auch die Tochter des Getöteten, Elektra King, in höchster Lebensgefahr. Darum erhält Bond den Auftrag, Elektra King, zu beschützen und Renard auszuschalten. Trotz aller Gefahren möchte Elektra das Geschäft Ihres Vaters weiterführen, doch gerade das aktuelle Projekt, ein großes Erdölvorkommen in Aserbaidschan durch eine riesige Pipeline mit der westlichen Welt zu verbinden, scheint Renard mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Mit allen Mitteln ist durchaus wörtlich zu verstehen: Elekta Kings Gegenspieler stiehlt sogar eine Atombombe, mit der er deren Raffinerie in die Luft sprengen will. James Bond setzt alles daran, dies zu verhindern und Elektra zu schützen. Doch es stellt sich heraus, dass die Seiten "Gut" und "Böse" diesmal nicht ganz so klar "abgesteckt" sind, so dass 'M' und Bond eine böse Überraschung erleben...

Kritik

Ein Bond, der eigentlich alles hat was er braucht. Halbwegs gute Story, gute Actioneinlagen, gute Schauspieler, und trotzdem ist es nicht der Bond. Die Erwartungen waren riesig nach der durchwegs positiven Resonanz im Vorfeld dieses Bonds und man konnte eigentlich einen der besten Bond-Filme überhaupt erwarten, dies ist "Die Welt ist nicht genug" allerdings wirklich nicht. Es ist ein recht guter Actionthriller, dem aber trotz allem der Charme der alten "Bond-Filme" fehlt. In technischer Hinsicht schlägt der neueste Bond seine Vorgänger natürlich, es fehlt jedoch der "Esprit", der bei anderen Bond Filmen Unzulänglichkeiten bei den Special Effects nicht weiter ins Gewicht fallen ließ. Es ist der Mix der Zutaten, der bei diesem Bond nicht ganz passt. Einige Actioneinlagen wirken aufgesetzt, d.h. sie passen nicht richtige in die fortlaufende Handlung. Anscheinend wurden stellenweise nach dem Motto "jetzt ist mal wieder Zeit für eine Actionszene, also machen wir jetzt eine rein, ob die da reinpasst oder nicht" gehandelt. Kurzum: Der Funke will oft nicht so recht überspringen. Trotzdem handelt es sich beim 19. Bond um einen guten Film, der auf jeden Fall besser als sein Vorgänger "Der Morgen stirbt nie" ist. Das liegt zum einen am guten Schluss, den der wartet mit einigen Überraschungen auf. Zu den Schauspielern: Pierce Brosnan spielt seinen Part als Bond gewohnt solide, die Rolle des Bond hat sich aber gewandelt: James Bond ist 'härter' geworden. Sophie Marceau als Elektra King setzt das Glanzlicht dieses Filmes, denn sie ist das bis dato beste Bond-Girl. Die durch "La Boum" berühmt gewordene Französin spielt hervorragend und trägt damit maßgeblich dazu bei, dass auch dieser Bond-Film ein guter (wenn auch nicht sehr guter) Bond geworden ist. Auch Bond-Gegenspieler Renard alias Robert Carlyle kann fast an Vorgänger wie Goldfinger und Blofeld anknüpfen.
Alles in allem ist die "Welt ist nicht genug" ein guter James Bond-Streifen, wenn auch nicht ein sehr guter. Man befindet sich aber auf dem richtigen Weg, was für den nächsten Bond alles Gute erwarten lässt. Kurz gesagt: James Bond weiß auch in seinem neuesten Abenteuer zu gefallen.

JörnEine Kritik von Jörn
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Die Welt ist nicht genug
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